Frankfurt am Meer / Familienfreizeit 2011

DER BERICHT

Die Familienfreizeit fand vom 24. Juli bis zum 5. August statt.

Wir hatten 17 TeilnehmerInnen (8 Erwachsene und 9 Kinder) aus geringverdienenden, alleinerziehenden Haushalten und zwei Helfer. Normalverdiener hatten sich leider nicht angemeldet. Dies schreckte uns aber nicht davon ab, die Freizeit durchzuführen und dadurch, dass wir auf einem günstigen Campingplatz sehr sparsam lebten, konnten wir die Kosten der Reise gering halten.

Die Anreise wurde mit 3 Autos und einem Kleinbus organisiert, der auch das Küchen-/ Gemeinschaftszelt, Workshopmaterialien ect transportierte. Es gab auf dem Hinweg Zwischenstopps in Bayern, an der slowenischen Grenze bzw in Senje.

Eine Teilnehmerin, ein Helfer und ein Kind nahmen freitags die Buslinie von Frankfurt nach Sibenik bzw Murter. Das Auto war derweil noch in der Werkstatt in Frankfurt und wurde von dem Partner der Teilnehmerin zum Urlaubsort gebracht.

Es gab ein zusätzliches Auto (von einer Privatperson), das als Transporter für Ausflüge vor Ort und für die Helfer zur Rückfahrt benutzt wurde, da eine Familie aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abreisen musste.


Im Laufe des Wochenendes 24./25. Juli versammelten sich so die TeilnehmerInnen und ihre Helfer auf dem Campingplatz Kosirina, dem Ziel der Familienfreizeit. Es gab einige Diskussionen bezüglich des optimalen Stellorts für Privatzelte, Autos und des Gemeinschaftszeltes . Die einen bevorzugten ruhige Lage und Langschläfer Ruhe, die Anderen eher gesellige Lage in der Nähe des Gemeinschaftszeltes. Schlussendlich wurden dann für alle Plätze gefunden. Wir standen nicht direkt am Meer sondern etwas hangaufwärts.


Das Küchen- /Gemeinschaftszelt wurde ziemlich hektisch aufgebaut, weil es anfing leicht zu regnen. Gleichzeitig wurde für alle gekocht, weil alle doch recht hungrig und auch erschöpft von der Fahrt waren.

Die ersten Tage war man erst einmal mit Ankommen, Küchenorganisation und dem Kennenlernen des Campingplatzes mit all seinen Bademöglichkeiten, und auch mit der Orientierung auf der Insel bezüglich der Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, Bank, Internet etc.) beschäftigt.
Fast jeden Tag fuhren Leute aus dem Camp einkaufen in Murter und Betina, da es auf dem Campingplatz selbst keinen Supermarkt / Laden gab.
Wer morgens schon früh wach war, konnte aber bei der Marienlieder-singenden Verkäuferin, die zu Fuss mit einem Korb kam, warme Krapfen und Tomaten einkaufen. Ein Bäcker kam so gegen 10 Uhr mit einem Bus. Ansonsten gab es vormittags am anderen Ende der Campingplatzbucht noch einen Stand mit Gemüse, Obst, Fleisch , Fisch und Käse von örtlichen Bauern.Morgens wurde in Früh- und Spätaufsteher-Schichten gefrühstückt,meistens waren die Kinder zu Erst wach und wurden verpflegt.Mittags gab es meistens individuelle Snacks ,kalte Küche, Brot, Käse, Salat, manchmal Nudelsuppe.

 

Abends wurde dann so gegen 18 Uhr für alle gekocht. Dabei kristallisierten sich verschiedene Küchen-Teams und auch KüchenchefInnen heraus, die das Kochen, Einkaufen und Abwaschen mit TeilnehmerInnen und Helfern koordinierten und Aufgaben verteilten.
Es wurde vegetarisch gekocht mit 2 Gasherden und einer Wok-Feuerstelle.
An einem Abend gingen wir auch in ein kroatisches Fischlokal.

Da wir unsere Zelte eher am Rande des Campingplatz aufgebaut hatten, lagen Toiletten und Duschen relativ weit weg, aber es gab ein selbstgebaute Donnerbalken im Olivenhain und diverse Spaten mit denen man ebenfalls in die Büsche ziehen konnte. Wir hatten drei Solarduschen, da die Campingplatzduschen zur Rush Hour oft nur noch lauwarm / kalt waren.

Es gab einen Koffer mit Malsachen für die Kinder, Jonglier-Spielsachen, Feuerjonglage- Instrumente und ausserdem einige Musikinstrumente, an denen sich meistens die Helfer betätigten, weil die Mamas und Papas dafür keine Zeit hatten. Dafür war immer für guten Chill-Out Sound gesorgt...
Es gab 3 Hängematten, zwei am Küchenzelt und eine am Strand, 3 Schlauchboote und ein Sammelsurium an Taucherbrillen, Schnorcheln und Flossen. Auch wen einiges davon privat war, wurde es oft von allen benutzt. Ein ewiges Suchen gab es nach Sonnenschutzcreme bzw. dem richtigen Faktor. Die Sonnencremes waren privat, routierten aber in der ganzen Gruppe und wurden manchmal auch von den jeweiligen Besitzern verzweifelt gesucht.

Das Wetter war ziemlich gut. Es regnete zwar die ganze Hinfahrt über in Bayern, Österreich, Slowenien und auch auf dem kroatischen Festland, was die Anfahrt recht anstrengend machte. Am Meer jedoch war das Wetter angenehm, ca 25-29 Grad im Schatten, heiter bis wolkig. Nur beim Zelt aufbauen gab es leichten Regen und einmal Nachts.

Zu den Programmpunkten:

-Paddeln

-Schnorcheln

-Steine bemalen

-Jonglage und Feuershow

-Musik

-Fotographieren

-Bodpainting

 

-Ausflüge

-Nachtwanderung und Geburtstagsparties am Strand

Der Hauptprogrammpunkt

war natürlich das Baden, Tauchen, Paddeln, Strandwandern am Meer. Vorallem die Kinder waren mit dem Sammeln und Begutachten von Meeresbewohnern wie Einsiedlerkrebsen, Krabben, Schnecken, Muscheln, Seesternen, Seeigeln usw den Grossteil des Tages beschäftigt. Dabei gab es natürlich auch den ein oder anderen kleinen Unfall, sprich Wunden und Seeigelstacheln an/in Füssen, Schürfwunden etc., die aber dann doch oft recht schnell wieder verheilten bzw. vergessen waren. Zweimal nahmen wir auch Farben mit an den Strand zum Steinebemalen.

Auch Ausflüge mit einem der Paddelboote zur nahe gelegenen Mini-Insel waren beliebt, wobei das Paddeln gerade auch zu zweit gar nicht so einfach zu lernen war.Ausserdem gab es noch 2 schattige Cafes auf dem Campingplatz, die man besuchen konnte, z.B, wenn es am Strand oder in den Zelten zu heiß wurde oder die Kinder ein Eis wollten (und die Erwachsenen Kaffee oder ein kaltes Bier...).
In der ersten Woche gingen wir an einem Abend an den Felsenstrand und machten eine Feuer- und Leuchtstäbe-show, zusammen mit Kindern und Erwachsenen. Die Kinder hatten Knicklichter, durften aber auch teilweise die Feuerspielsachen ausprobieren. Dazu wurde Musik gemacht von unseren Helfern und befreundeten Freunden/Musikern aus Graz. Später wurde auch noch im Gemeinschaftszelt weiter Musik gemacht und Lieder gesungen.

Freitag Abends wurde der gemeinsame Restaurantbesuch durchgeführt und danach gab es den Programmpunkt „Strassenshow mit Feuer und Musik“für Touristen.



Montags fuhren wir mit den Autos zu den Krka Wasserfällen. Wir parkten auf den Parkplätzen und fuhren mit Bussen hinunter in das Tal. Dort gab es einen Touristenwanderweg durch die Wasserfälle und Flusslandschaften, wo man zahlreiche Pflanzen, Fische und auch Wasserschlangen (!) zu sehen bekam.Es waren viele Leute da und es war nicht so einfach die Reisegruppe und Kinder zusammen zuhalten.

Am Ende gab es unten bei den grossen Wasserfällen endlich auch die Möglichkeit (offiziell) zu baden und auch in Restaurants einzukehren. Dort waren jedoch Massen an Menschen, die glücklicherweise dann recht schnell weniger wurden, nachdem die Rundfahrtschiffe abgelegt hatten. Wir blieben den ganzen Nachmittag dort. Erst gegen Abend gingen wir wieder zurück zu den Busstationen. Auf dem Weg zurück konnte man die Wasserfälle ganz von nah sehen , ausserdem machten wir noch ein legendäres Gruppenfoto auf der Brücke.

Da es schon spät war, als wir wieder bei den Autos waren, beschlossen wir in Sibenik Pizza essen zu gehen. Leider verloren wir uns auf der Suche nach Parkplätzen im undurchsichtigen Einbahnstrassensystem, so dass nur die einzelnen Fahrgemeinschaften Essen gingen.


Dienstags nahmen wir an einer Bootsrundfahrt durch den Kornatennationalpark teil, der aus hunderten von kleinen (meist) unbewohnten Felseninseln besteht.Wir hatten die Tage vorher schon in Murter die diversen Angebote ausgespäht und dann Plätze auf einem Schiff reservieren lassen. Das Boot legte um 9 Uhr morgens ab. Auf dem Boot wurde leckerer Fisch zum Mittagessen gekocht und serviert. Danach legte es auf einer Badeinsel an. Bevor noch zahlreiche andere Boot anlegten hatten wir uns schon ein paar Plätze am Sand- und Kieselstrand reserviert. Einige von unserer Gruppe stiegen die Hügel hinauf um den Ausblick zu geniessen, andere machten Musik unter vereinzelten schattigen Bäumen, der Grossteil der Gruppe war damit beschäftigt, die Kinder mit Bodypainting Farben anzumalen und Fotos zu machen.


Dienstag abend gab es eine kleine Geburtstagsparty am Felsenstrand, diesmal mit einem kleinem Gitarrenverstärker als Soundsystem und wieder wurde jongliert mit Knicklichtern und Feuer, bis die Kinder müde wurden. Es war danach gar nicht so einfach mit all den Gerätschaften und den müden Kindern zurück zu den Zelten zu kommen.In der zweiten Woche etablierte sich das Labtop-Kino mit Winnitou Filmen zum gemeinsamen abendlichen Gruppenevent, der gross und klein begeisterte.


Rückfahrt:

Ab Donnerstag (28.Juli ) begannen wir aufzuräumen und Autos zu packen. Ein Auto verliess Freitag morgen den Campingplatz, Mittags fuhren die Helfer und der Klein-Bus fuhr erst Freitag abends, weil er keine Klimaanlage hatte. Es dauerte den ganzen Freitag das Gemeinschaftszelt und vor allem die Küche zu packen und im Bus zu verstauen. Glücklicherweise half uns dabei noch eine Freundin aus Belgrad. Die Rückfahrt verlief für alle recht problemlos, die meisten übernachteten in Österreich. Da wir mit dem Bus noch eine Nacht in Regensburg blieben, um Verwandtschaft zu besuchen, dauerte es bis Sonntag bis alle wieder in Frankfurt versammelt waren.Insgesamt haben wir die Fahrt genossen, auch wenn es natürlich nicht immer unanstrengend ist mit vielen Leuten zu verreisen bzw. vor allem auch die Programmpunkte zu koordinieren.

Es ist jedoch um einiges hilfreicher und entspannter, als alleine mit seinem Kind/Kindern zu verreisen, weil man sich die Arbeit wie Wasser holen, Einkaufen,Kochen und Kinderbeaufsichtigen einfach aufteilen kann und die Kinder Spielkameraden vor Ort haben, und man als Erwachsener nicht allein ist, sondern auch AnsprechpartnerInnen hat.

Das Spezielle an unserem „ferienkommunistischen“ Konzept war die Selbstorganisation. Es gab keinen LeiterIn, sondern alles wurde von Tag zu Tag besprochen bzw organisiert. Es gab eine Gemeinschaftskasse, die im Küchen-Zelt in einer Tasche hing und aus der sich jeder Geld für die Einkäufe nehmen konnte. Die Ausflüge und auch der Campingplatz wurde aus der Gemeinschaftskasse bezahlt. Beim Bezahlen vom Campingplatz mussten wir auch von Privatkonten abheben, weil das Abheben auf 500 Euros pro Tag beschränkt ist. Das vorgestreckte Geld bekamen die TeilnehmerInnen nach der Rückfahrt wieder zurück. Nachdem Essen, Übernachtungskosten, Ausflüge ect bezahlt waren, gab es in Frankfurt noch drei gemeinsame Treffen, wo die Abrechnung und der Bericht gemacht wurden.

Mit der finanziellen Hilfe durch das Jugend- und Sozialamt war es den TeilnehmerInnen möglich , einen Urlaub zu verbringen ohne sich zu verschulden bzw. danach monatelang auf Sparflamme zu leben. Ein Grossteil der TeilnemerInnen hätte ohne den Zuschuss der Stadt Frankfurt einen Urlaub am Meer gar nicht alleine finanzieren können.

Wir bedanken uns daher für die freundliche Unterstützung durch das Jugend-und Sozialamt Frankfurt am Main für unsere Familienfreizeit Frankfurt am Meer.


Plaground e.V. und Reisegruppe


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