STADTTEILVERSCHÖNERUNG

durch die Aktionsgruppe

Schöner Leben am Frankfurter Berg“


Projektbeschreibung:

Wir (die Aktionsgruppe „Schöner Leben am Frankfurter Berg“) wollen eine (oder im Idealfall mehrere) Sitzgruppe(n) errichten, einen Treffpunkt für das Stadtviertel gestalten, eine mehrere Meter lange gewundene organische Form aus Stein, Zement und Holz - verziert, bemalt und kunstvoll gestaltet, teilweise sogar begrünt.

Wir stellen uns vor, dass das die Begegnung, den Austausch und die Kommunikation zwischen den Menschen in diesem Viertel enorm bereichert. Der Standort soll wie nachfolgend begründet zwischen dem Berkersheimer Weg und dem Ladenzentrum sein.

Eine Skizze des Entwurfs sowie ein Foto des Modells liegen bei.

Aktive Selbsthilfe:

„ Der Frankfurter Berg ist der jüngste unter den betrachteten Stadtteilen; er ist erst 1996 durch den Zusammenschluss verschiedener Wohnsiedlungen entstanden. Aus diesen Gründen ist der Frankfurter Berg ein aus einzelnen, mehr oder weniger isoliert voneinander existierenden sozialen Räumen bestehender Stadtteil.“

„Die soziale und damit einhergehende residenzielle Segregation zwischen den Wohnquartieren steht jedoch einem weiteren Zusammenleben im Wege. Dies wird durch die Struktur des Stadtteils noch weiter verstärkt, da kein Ortsmittelpunkt oder ähnliche Begegnungsstätten vorhanden sind.“ (www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/Integrationsstudie08_Kurzfassung.pdf)


Da es am Frankfurter Berg keinen zentralen Platz oder gemeinsamen Treffpunkt eines gewachsenen Stadtviertels gibt, ist das Ladenzentrum am Berkersheimer Weg gezwungenermaßen zu diesem Ort geworden.

Hier befinden sich eine PLUS-Filiale, eine Apotheke, ein türkischer Imbiss, ein Internetcafé, ein türkisches Lebensmittelgeschäft, eine Trinkhalle, ein Bäcker, ein asiatisches Restaurant, ein Zeitschriftenladen mit einer Postannahmestelle, ein Bekleidungsgeschäft, sowie ein Beschäftigungsprojekt für Roma. Diese Aufzählung vermittelt den Eindruck das alles Notwendige vorhanden sei.

Was den Konsum angeht, mag das wohl stimmen, denn vom Pflaster über Gemüse, Briefmarken, Tabak und Brot gibt es das Wichtigste. Aber wirklich einladend ist es nicht...

Ganz eindeutig fehlt hier ein Mittelpunkt, ein Ort des Ausruhens vom Einkaufen, ein Ort des Innehaltens. Es fehlen Sitzgelegenheiten, es fehlt etwas das zum Verweilen einlädt.

Ausgehend von diesem offensichtlichen Mangel ist die Idee zur Selbsthilfe geboren, sprich: das Projekt der Stadtteilverschönerung selbst in die Hand zu nehmen.

Die Aktionsgruppe „Schöner Leben am Frankfurter Berg“ hat bereits im Sommer 2008 zwei selbstgeschreinerte Bänke aufgestellt und eine Fotodokumentation gemacht, die zeigt, dass die Bevölkerung sehr positiv darauf reagierte.

(Zeitungsartikel: http://theplayground.de/bankaufderwolke.htm)

Soziale Stabilisierung und Integration in Frankfurter Stadtteilen:

Die Sozialstruktur des Stadtteils Frankfurter Berg setzt sich aus den Bewohnerinnen der Hochhäuser, die bereits seit 30 Jahren das Gesicht des Viertels prägen, den ehemaligen Offizierswohnungen der US-Armee, den Einfamilienwohnungen südlich der Homburger Landstrasse und den Neubauten gegenüber vom Ladenzentrum zusammen.

Alt eingesessene und neu zugezogene Familien, Menschen aus aller Welt mischen sich an diesem Ort am nordöstlichen Stadtrand Frankfurts.

Integrationsprozesse und die Beziehungen untereinander werden der Frankfurter Integrationsstudie 2008 (im Auftrag des des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main) folgendermaßen beschrieben:

„In den Stadtteilen ... Frankfurter Berg ... bewertet der Großteil der Befragten die Beziehungen als „durchschnittlich“ und sieht mehr ein Neben- als ein Miteinander. In den nördlichen Stadtteilen (Bonames, Preungesheim, Eckenheim, Frankfurter Berg) gibt es einzelne soziale Brennpunkte, die das Image des jeweiligen Stadtteils und seiner Bewohner insgesamt belasten.“

„Die Studie unterstreicht u.a. ... den Wert öffentlicher Begegnungsstätten und Veranstaltungen sowie die Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement und städtischer Vereinsförderung...“ ( www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2886&_ffmpar[_id_inhalt]=5160323 )

Zitat aus der Studie: „ Die Handlungsempfehlungen, die in den großen Bereich der Stadtteilentwicklung fallen, betreffen vor allem eine Raum- und Sozialplanung, die den Bedürfnissen aller Einwohner mit ihren spezifischen Lebenslagen und Lebensformen gerecht wird. Maßnahmen, die zur Stärkung und Stabilisierung eines Stadtteils beitragen, sind auch geeignet, die Integration von Zuwanderern zu fördern. In vielen Stadtteilen wird die Schaffung von öffentlichen Begegnungsstätten gefordert. Dies betrifft in vielen Stadtteilen einen Platz, der von allen Stadtteileinwohnern zusammen genutzt werden kann. Vor allem in Preungesheim und am Frankfurter Berg wird das Fehlen eines solchen zentralen Platzes bemängelt. (www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/Integrationsstudie08_Kurzfassung.pdf)


Vor dem Hintergrund dieser Studie begründen wir unser Projekt als positiven und absolut notwendigen Beitrag für mehr Miteinander und die Unterstützung der Integrationsprozesse am Frankfurter Berg.

Prävention:

Unter Prävention verstehen wir u.a.:

Stärkung der Kommunikation im Stadtviertel, zwischen den verschieden Bevölkerungsgruppen, den einzelnen Generationen und kultureller Gruppen.

Ausgrenzungsprozesse müssen vermieden werden.

Das ist das Ziel gelungener Prävention, die in einem Stadtviertel wie dem Frankfurter Berg bedeutet: dass sich die Arbeitslosen, die am Büdchen stehen und ihren sozialen Rückhalt haben, ebenso wie die Jugendlichen, die sich mit ihren Handys rund um die Telefonzelle versammeln und dem Wetter trotzend sich unterhalten sowie die Mamas mit Kinderwägen und älteren Mitmenschen mit Rollator eingeladen fühlen, Platz zu nehmen.

Unser Ziel ist es, einen Platz zu schaffen an einem Ort, der einem klassischen Meltingpot in Miniatur entspricht. Einen Treffpunkt für groß und klein, wie es so schön heißt - der Austausch und Begegnung ermöglicht und fördert.

Kommunikation ist die Vorbedingung für Prävention. Und nur so kann individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Miteinander gelingen.

In diesem Sinne stellt der Stadtteil einen entscheiden Bezugspunkt des individuellen und kollektiven Zugehörigkeitsgefühls und dem allgemeinen Lebensgefühl der Menschen dar.

Zielgruppe:

Die Zielgruppe besteht aus all den unterschiedlichen Menschen, die in diesem Viertel leben. (Siehe oben)

Die Sozialstruktur ist besonders heterogen. Über 40 % der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Der Stadtteil Frankfurter Berg hat den höchsten Jugendquotienten, der weit über dem Städtischen liegt.

Deshalb liegt unser besonderer Fokus auf den Kindern und Jugendlichen, die aus unterschiedlichen Lebenslagen stammend einen Ort brauchen, der eine einladende Atmosphäre verströmt, einen Ort, an dem man sich zugehörig und zuhause fühlen kann.

Bei der Gestaltung des Treffpunkts sollen sie tatkräftig miteinbezogen werden.

Kooperationspartner:

Die Aktionsgruppe „Schöner Leben am Frankfurter Berg“ gehört zu dem Verein Playground e.V. der seit vielen Jahren im Bereich der integrativen und präventiven Kinder-und Jugendarbeit wertvolle Arbeit leistet. (mehr Informationen www.theplayground.de)

Wir werden uns bemühen, die Sitzgelegenheiten in Eigenarbeit und unter Einbeziehung aller Interessierten zu machen.

Der gemeinnützige Verein Playground e.V. arbeitet eng mit den ortsansässigen Wohn- und Kulturprojekten PROWOKULTA e.V. sowie Projekt ZWO zusammen, sowie mit dem Jugendhaus Frankfurter Berg, der Grundschule Albert-Schweitzer-Schule im Berkersheimer Weg, der Teeniecafé Edwards Garden, der Internationalen Kita Am Neuenberg und Kita am Bogen. Gemeinsame Veranstaltungen wie das alljährliche Straßenfest, Stadtteilfest (auf dem Schulhof der Albert-Schweiter-Schule) sowie die Mitorganisation der Ferienspiele des Jugendhaus Frankfurter Berg sind fester Bestandteil dieser Arbeit.

Der Playground und die umliegenden Institutionen tauschen sich regelmäßig und unbürokratisch aus. Darüber hinaus ist die engere Zusammenarbeit mit dem Sozialen Arbeitskreis gewünscht, der ein Zusammenschluss aus Schule, Sozialrathaus, den Kindergärten und Horten, dem Jugendhaus und dem Teenie-Café, sowie der Katholischen und Evangelischen Gemeinde. Der Soziale Arbeitskreis befasst sich mit den sozialen Belangen der Kinder und Jugendlichen sowie der älteren Mitbürger des Stadtteils und fördert den regelmäßigen Austausch.

Im Vordergrund unseres Projekts steht die künstlerische und handwerkliche Arbeit, in die Kinder und Jugendliche einbezogen werden sollen. Wir gehen davon aus, dass sich nicht wenige Begeisterte finden werden, die an diesem zentralen Ort aktiv mitgestalten wollen und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit allen Kooperationspartnern.

Dauer des Projekts:

Der bisherigen Zeitplan sieht wie folgt aus
Februar und März 2009: Entwicklung und Konkretisierung der Projektidee,

Materialrecherche und Kostenaufstellung

Genehmigungsanträge im Ortsbeitat 10 sowie beim Verkehrsamt der Stadt Frankfurt am Main,

Beantragung der finanziellen Förderung

April und Mai 2009: Beginn und Durchführung der Baumaßnahme,

Fundament, Aufbau und Oberflächenbearbeitung (Bemalung und Verzierung mit Mosaiken)

Juni und Juli 2009: abschließende Verschönerung, wie beispiesweise Bepflanzung oder Installation eines Brunnens oder ergänzender Sitzgelegenheiten

Einweihungsveranstaltung mit Musik, Jonglage und Clowns

Zu den Sommerferien 2009 sollte das Projekt abgeschlossen sein und Teil eines besonders schönen Sommers werden...